Seit fünf Jahren ist BAGázs in der Romasiedlung des Dorfes Bag aktiv. Im neuesten Projekt erteilen Jus-Studierende aus dem rund 40km entfernten Budapest an zwei Halbtagen pro Woche im Rahmen eines Praxisseminars Rechtsberatung. Zudem sind 2/3 der gut fünfzig Familien in einem Schuldenregulierungsprogramm aktiv, das von einer Romni aus der Siedlung mitkoordiniert wird. In diesem Rahmen ist es vor allem gelungen, 25% der Familien mit einem PrePaid-Stromzähler wieder legal an das Stromnetz anzuschließen, auch weil der Stromversorger einwilligte, die erdrückenden Stromschulden einzufrieren – vorerst befristet. Wenn alles gut geht, könnte ein Schuldenschnitt folgen. Ein großer Schritt hin zu 'normalem Leben'.
BAGázs Legal Empowerment Project
Projektträger: BAGázs Public Benefit Association
Verantwortliche*r: Dr. Kovács Krisztina
2016
2.000 Euro Preis
HU
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Diversität
Wenn es keine asphaltierten Straße, kein fließend Wasser, kein Kanalsystem, so gut wie keine öffentliche Beleuchtung mehr gibt, dann hast du eine Romasiedlung wie hier am Rande von Bag erreicht. BAGázs ist vielschichtig und darin unermüdlich innovativ unterwegs. Bringt Unternehmen wie Prezi dazu, PrePaid-Stromzähler zu installieren; oder die dort wohnenden Roma dazu, wieder an eine legale Zukunft zu glauben und an einer solchen gemeinsam zu arbeiten; oder den Stromversorger dazu, Obstbäume zu pflanzen. Bringt, noch erstaunlicher, die Vertreter der lokalen Regierung dazu, in die Siedlung zu kommen und an Meetings mit den Roma im Gemeinschaftscontainer teilzunehmen. Und die NichtRoma vom Dorf grüßen wieder zurück.