LeLi – Lebens.Liebe

Projektträger: Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH

Verantwortliche*r: Mag.a Nina Baumgartner

2023

2.000 Euro Preis

AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Worum geht es?

Das LeLi-Tageszentrum bietet niederschwellige, multimodale und individuelle Therapieprogramme für an Essstörungen erkrankte Menschen. Damit schließt es, als erste Einrichtung dieser Art, die Angebotslücke zwischen stationärer und ambulanter Behandlung und will damit Therapie und Alltag in Einklang bringen. Auch für Angehörige wird regelmäßig Raum für Hilfestellung geschaffen. Ein weiteres Ziel ist es, durch Öffentlichkeitsarbeit das Thema Essstörungen zu enttabuisieren und mit Workshops in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen (z.B. Schulen,Beratungsstellen) präventive Arbeit zu leisten.

Herausforderung

Essstörungen sind schwere psychische Erkrankung. Die Zahl der Betroffenen steigt stetig an. Essstörungen sind bis heute nicht sozial anerkannt, obwohl diese die höchste Mortalitätsrate aller psychischen Krankheiten aufweisen. Bisherige Angebote berücksichtigen die individuellen Lebensumstände der Betroffenen kaum u. niederschwellige Angebote fehlen

Idee

Die Therapieangebote werden nach individuellen Bedürfnissen zusammengestellt und sind in den sozialen Alltag integrierbar. Neben der Therapie auf der Verhaltensebene, konzentriert sich die Methode auf die Person hinter der Essstörung. Aus diesem Grund entwickelt das LeLi-Team eine traumasensible Essstörungstherapie.

Akteur*innen

Das LeLi-Team besteht aus Fachpersonen unterschiedlicher Professionen. Die Themen psychische Gesundheit, medizinische Betreuung, Ernährung, Alltag und Skills-Training, Körperwahrnehmung/Bewegung sowie Netzwerkarbeit, Case Management und Öffentlichkeitsarbeit werden abgedeckt. LeLi setzt die hochinnovative Methode der NeuroDeeskalation® in der Behandlung ein.

Wirkung

Das Tageszentrum als niederschwelliges, multiprofessionelles, vernetzendes Angebot, schafft Strukturen und Haltungen für die Behandlung von Essstörungen und den Ausstieg aus Traumadynamiken. Dazu gehört es auch Tabus rund um das Thema Essstörungen aufzubrechen. Durch Medienpräsenz rückt das Thema verstärkt ins gesellschaftliche Bewusstsein.

Transfer

Das Tageszentrum schließt als erste Einrichtung dieser Art, die Angebotslücke zwischen stationärer und ambulanter Behandlung und will damit Therapie und Alltag in Einklang bringen. Dieses Therapiekonzept kann in jeder Region durchgeführt werden. Das Setting soll zukünftig in Form von Essstörungswohngemeinschaften erweitert werden.

 

Illustration © Elisabeth Krischner

Würdigung der Jury

Das Projekt überzeugt durch seine niederschwellige Therapiemethode bei Essstörungen. Durch die Kombination neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen ist es dem Projekt gelungen, einen umfassenden Ansatz zu entwickeln, der kostenlos ist und sich leicht in den Alltag der Klient*innen integrieren lässt. Der ganzheitliche Ansatz von LeLi stellt die Person und nicht die Symptome in den Mittelpunkt, stärkt soziale Bindungen und bietet eine innovative Lösung im Umgang mit Essstörungen.