Das Häfnradio ist ein Projekt von „WE NEED YOU Jugendcoaching“ der Sozialen Initiative und dem Freien Radio B138. Um inhaftierten Jugendlichen eine Stimme zu geben, wird diesen ermöglicht, Radiosendungen selbst zu gestalten und zu produzieren – onair geht’s durch eine Kooperation der Jugendcoaches mit dem Freien Radio B138. Das Häfnradio ist ein neues, innovatives Projekt, das jungen Menschen nicht nur eine Stimme gibt, sondern auch Ressourcen fördert, Kompetenzen sichtbar macht und Lernen attraktiv gestaltet. Jede/r TeilnehmerIn erhält ein Zertifikat, das die erlernten Inhalte beschreibt.
HÄFNRADIO
Projektträger: Soziale Initiative gGmbH
Verantwortliche*r: Sabine Kerschbaum
2021
Nominiert
AT
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Bildung
Kunst, Kultur
Recht, Gerechtigkeit
Jugendkriminalität hat viele Ursachen und viele Gesichter. Eine Haft ist für alle gleich, zeigt negative Auswirkungen auf die persönliche Biographie und bringt eine Lücke im Lebenslauf. Ein fremdbestimmter Tagesablauf führt zu Frustration und dem Verlust des Selbstbewusstseins.
Das „Häfnradio“ ist ein neues, einzigartiges Projekt in österreichischen Gefängnissen, das jungen Inhaftierten eine Stimme gibt, Ressourcen fördert, Kompetenzen sichtbar macht und Lernen attraktiv gestaltet. Die Inhalte des Workshops umfassen grundlegende Themen rund ums Sendungsmachen, ein Sprechtraining und die Förderung persönlicher Kompetenzen.
Das Team besteht aus erfahrenen Sendungsmacher*innen, Jugendcoaches und Sozialarbeiter*innen der Justizanstalt. Im Zentrum aber stehen die jungen Inhaftierten mit ihren persönlichen Geschichten, Stärken und individuellen Perspektiven in und nach der Haft.
Die jungen Menschen erfahren sich und das Lernen neu, sie erhalten eine Stimme und eine sinnstiftende Tätigkeit in der Haft. Medienkompetenz als wichtiger Baustein wird vermittelt. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit beeinflusst den Diskurs über Häftlinge, ermöglicht neue Räume der Berichterstattung und bietet neue Blickweisen auf den Strafvollzug.
Das Projekt „Häfnradio“ kann in jeder Justizanstalt Österreichs (aber auch innerhalb Europas) durchgeführt werden. Der erste Pilot brachte auch Erfahrungen, wie über Lifestream und Onlineplattformen gearbeitet werden kann.