Seit März 2019 treffen sich regelmäßig Frauen* mit und ohne Fluchthintergrund in derFrauen*Werkstatt zum gemeinsamen Kochen, Essen, Reparieren,Werken und Lernen. Ängste werden abgebaut, über Schönes und Schwieriges wird gesprochen und die jeweilige Herkunftskultur ernst genommen. Das ursprüngliche Projekt ist eigentlich zu Ende, aber die Frauen* treffen sich weiter, produzieren und verkaufen Wachstücher u.a., sorgen selbst für Einnahmen und Spenden damit die lieb gewordenen Treffen weitergehen und sie auch Frauen aus der Nachbarschaft, die vielleicht alleine und einsam sind einladen können.
Craftistas – Frauen*Werkstatt
Projektträger: Craftistas Wien – Offene FrauenWERKstatt
Verantwortliche*r: Helene Schröer
2020
Nominiert
AT
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Lokale Entwicklung
Diversität
Frauen* werden in der Gesellschaft oft an den Rand gedrängt, insbesondere wenn sie mit finanziellen Herausforderungen, Behinderungen usw. konfrontiert sind. Migrant*innen fühlen sich isoliert, wenn sie ihr Leben in einem neuen Land und in einer neuen Sprache führen. Das Projekt durchbricht diesen Kreislauf mit einem offenen Raum, um Frauen* mit Möglichkeiten der Unterstützung, des kulturellen Austauschs und neuer Fähigkeiten zu verbinden.
Wir werden viel hinausgehen, im öffentlichen Raum zeigen, was wir machen und anbieten. Vor der Werkstatt soll eine „Grätzloase“ entstehen. Wir sprechen Frauen* auf der Straße an, im Supermarkt, in der Apotheke etc.. Wir laden ein und fragen nach, ob eine*r eine kennt, die vielleicht kommen möchte. Wir nützen persönliche Kontakte von Bezugspersonen.
Eine Kerngruppe, in der Mehrzahl geflüchtete Frauen* aus unterschiedlichen Ländern mit Liebe fürs Kochen, plant und organisiert die Treffen und andere Aktivitäten. Diese wird unterstützt und begleitet durch das Team von Craftistas. Für Aktivitäten in der Werkstatt und soziale Beratung der Teilnehmerinnen* werden zusätzlich Fachfrauen* eingeladen.
Teilnehmerinnen*, die das Projekt als sicheren Ort für sich selbst positiv erleben, geben ihre Erfahrung anderen weiter und teilen ihr Können. An den Stärken (z.B. Kochen, Nähen) ansetzend wird mit Freude Neues gelernt und Sprachkompetenz im Alltag erweitert. Das nützt auch in der Bewältigung unterschiedlicher Probleme und macht gesünder.
Aktivitäten setzen bei der Alltagswelt der Teilnehmerinnen* an, bei dem was bekannt ist und zeigen gleichzeitig Neues. Beim Kochen in der Werkstatt ist der Weg zum Schleifstein oder Schraubstock nicht weit. Frauen*, die kochen können auch Lampen reparieren oder Messer schleifen. Das macht neugierig, öffnet den Blick, steigert das Selbstbewusstsein.
Fotos © Craftistas Wien – Offene FrauenWERKstatt