Der Hauptbahnhof von Bratislava hat viele Stiegen und keine Rolltreppen oder Lifte. Ein gutes Betätigungsumfeld für die 'Nota Bene Luggage Porters' in ihren historisch inspirierten Uniformen. Jeden Vormittag stehen sie zu acht bereit, die Koffer von Reisenden vom oder zum Zug zu tragen. Sieben von ihnen sind Männer ohne fixe Wohnung, einer ist Sozialarbeiter. Alle sind angestellt. Die sieben können mit diesem regelmäßigen Job ihr Leben neu ordnen: die angesammelten Schulden bei der Sozialversicherung und anderswo zurückzahlen, vollen Zugang zum Gesundheitssystem bekommen, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Und die Bahnhofsdirektion ist zufrieden mit dem neuen Serviceangebot, das die Reisenden sehr gut annehmen.
Nota Bene Luggage porters - homeless people help passengers at Bratislava Railway station
Projektträger: Proti Prúdu
Verantwortliche*r: PhDr. Peter Kadlečík
2015
2. Preis
SK
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Armut
Männer ohne fixen Wohnsitz werden regulär beschäftigt. Ihr Job ist es, auf die Reisenden zuzugehen, ihnen zu helfen. Das verändert das Bild, das andere von ihnen und vielleicht auch sie selbst von sich haben. Die Unform, die sie tragen, hilft dabei. Sie verdienen Geld, sind 'normal' kranken- und sozialversichert, beginnen ihre Schulden zu regulieren, Sozialarbeiter und Rechtsanwälte unterstützen sie dabei. Männer ohne festen Wohnsitz arbeiten im Bahnhof, mischen sich auffallend unter die Leute. TouristInnen fragen sie um Auskunft. Ein großes Schild erzählt, was sie am Bahnhof tun. Die Medien sind interessiert. Ein innovativer Weg, Menschen vom Rand mitten in die Betriebsamkeit der Gesellschaft zu holen.