There is no cap on!

Projektträger: Roma Press Association

Verantwortliche*r: Suri Szilvia

2015

2.000 Euro Preis

HU

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Worum geht es?

Fünf NGOs schließen sich zusammen, um rassistisch motivierte Polizeistrafen an den modernen Pranger zu stellen: Roma-AktivistInnen sammeln in den Ghettos im Nord-Osten Ungarns hunderte polizeiliche Maßnahmen gegen Roma und stellen sie in eine zentrale Internetdatei. Per Public Voting wird jene Polizeistation mit dem 'Golden Dashboard' ausgezeichnet, die die absurdeste Polizeiaktion zu verantworten hat. Fahrräder, denen Klingel oder Rücklicht fehlt, stehen oft im Zentrum. Bis zu 170 Euro kostet das, zumeist aber eine Ersatzarreststrafe. Viele Roma fahren Rad… AnwältInnen helfen im Einzelfall und wollen die Rechtspraxis verändern. Auch vier Fahrradunternehmen haben sich mit Ersatzteilen dem Projekt angeschlossen.

Würdigung der Jury

'Ob du eine Mütze trägst oder nicht, du wirst bestraft' – so ähnlich funktioniert ethnisches Profiling. Die Polizei könnte jede/n RadfahrerIn kontrollieren, sie würde immer etwas finden, was nicht in Ordnung ist. Insbesondere in armen Gegenden. Doch sie spezialisiert sich auf Menschen aus der Roma-Community. 'There Is No Cap On' möchte diese Praxis stören: Die Absurdität der polizeilichen Vorgangsweise wird prämiert, der überzogenste Fall ausgezeichnet. So werden auch Mainstream-Medien auf diese Bestrafungsaktionen nach ethnischen Kriterien aufmerksam. Gleichzeitig wird den Verantwortlichen angeboten, sie bei einer Änderung dieser Polizeipraktiken zu unterstützen. Eine innovative Sandwichstrategie sozusagen.