Seit 2007 fährt ein historischer Viehwagon der ungarischen Eisenbahnen, der während des Holocaust Menschen in den Tod zu transportierte, in ungarische Städte; im Frühling und im Herbst, während der Schulzeiten. Er konfrontiert als mobiles Museum insbesondere Jugendliche auf eindringliche und anschauliche Weise mit der jüngeren Geschichte. Mit skizzierten Fußabdrücken wird gezeigt, wie viele Menschen in so einem Wagon eingepfercht waren. Der Aufbau der Ausstellung entlang der Lebensgeschichte eines Holocaustüberlebenden ermöglicht eine intensive Zeitreise und einen hohen Grad an persönlicher Identifikation. Der Wagon bleibt 1-2 Wochen in jeder Stadt. Bis Ende 2009 war er in 35 Städten und erreichte rd. 78.000 zumeist jugendliche BesucherInnen.
Holocaust wagon exhibition
Projektträger: March of the Living Hungary Foundation
Verantwortliche*r: Ilona Novák
2010
1.000 Euro Preis
HU
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Bildung
Kunst, Kultur
Diversität
Ein ambitioniertes Projekt, das mit viel freiwilligem Engagement die Geschichte des Holocaust zu den Menschen, zu den jungen Menschen fahren will, damit Geschichte, rassistische Hetze und antisemitischer Terror sinnlich erlebbar werden. In vielfältiger Kooperation – mit den ungarischen Eisenbahnen, mit Museen, Filminstitutionen, mit StudentInnen sowie den politischen Autoritäten und Institutionen vor Ort – bietet der Wagon bis 2015 für alle 328 ungarischen Städten einen mobilen Ort der Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte Ungarns und der jeweiligen Stadt. Angesichts der aktuellen politischen Situation wichtiger denn je – möge die Botschaft gehört werden.